Erstmals hat in Deutschland die Zahlung mit Karte das lange so beliebte Bargeld überholt. Das geht aus aktuellen Zahlen des EHI Retail Institut für das Jahr 2018 hervor. Rund 209 Milliarden Euro wurden mit Giro- oder Kreditkarte im Einzelhandel bezahlt, was einen Umsatzanteil von 48,6 Prozent bedeutet. 208 Milliarden Euro wurden bar beglichen (48,3 Prozent); ein Minus von 1,7 Prozent. Die restlichen Anteile verteilen sich auf Gutscheine, Finanzkäufe und Rechnungen. Hauptgewinner ist die Girocard, mit der 30,1 Prozent aller Kartenzahlungen getätigt werden.
Laut EHI gibt es dafür gute Gründe: Durch eine Konditionenangleichung mit dem Lastschrift-Verfahren (Anteil 2018 noch 10 Prozent) wurde das PIN-Verfahren deutlich aufgewertet und attraktiver. Daraufhin haben große Lebensmittelkonzerne vermehrt auf das Bezahlen mit der Eingabe der PIN umgestellt. Dies führte wiederum zu einer Zunahme der kontaktlosen Bezahlung am Kartenterminal, die in der Praxis nur mit dem PIN-Verfahren kundenorientiert möglich ist. Diese schnelle Bezahl-Methode wird vermehrt genutzt – auch für kleinere Beträge.
Investitionsbereitschaft in Payment-IT steigt
Bei der Kreditkarte liegt der Anteil der kontaktlosen Bezahlvorgänge mit 28,2 Prozent sogar über dem Wert bei der Girocard. Payment Services wie Apple Pay und Google Pay machen dabei noch einen kleinen Anteil aus. Ein deutlicher Zuwachs der Bezahlung per Smartphone über diese Dienstleister ist allerdings zu erwarten. Zusammengefasst konnten MasterCard, VISA und Co. im Jahr 2018 nur kleine Zuwächse verbuchen: Der Anteil der Kreditkarten bei den Kartenzahlungen stieg von 6,5 auf 6,9 Prozent.
Insgesamt führen die EHI-Zahlen dazu, dass die Investitionsbereitschaft in die Payment-IT-Ausstattung deutlich gestiegen ist: 44,8 Prozent der großen Unternehmen planen Umstellungen bzw. Neu-Anschaffungen moderner Technik, um für die Zukunft gerüstet zu sein und auf die Kundenwünsche einzugehen.
Die Bezahlexperten bieten eine Vielzahl moderner Terminals an. Hier geht’s zur Übersicht.