Kurz notiert

Kartenzahlungen akzeptieren – worauf muss man achten?

Kartenzahlung lohnt bei kleineren Umsatzmengen oder niedrigen Preisen, wie z.B. einem Kiosk, nicht?
Das ist so nicht ganz richtig, unser Gründer Joachim Feger, war am 29. März zu Gast bei Thorsten Montag von „Gründerlexikon.de“ und klärt im folgenden Video über diesen und andere Mythen auf.
Sie erhalten unter anderem Antworten auf die folgenden Fragen:

Kartenakzeptanz, sowie Vermeidung von Bargeld und das ohne hohe Transaktionskosten oder Laufzeitbindung ist in vielen Fällen und auch für Ihr Geschäft eben doch lohnend.
Das nachfolgende Video enthält einige Tipps zum Thema Kartenzahlung für Sie als Händler:in.

Das ganze Video können Sie hier sehen:

Keine Lust auf Video?

Wir haben mitgeschrieben, damit Sie auf die für Sie relevanten Fragen direkt eine Antwort bekommen. Hier ist das gesamte Live Q&A zwischen Thorsten Montag und Joachim Feger in Textform.

Joachim, stell dich bitte kurz vor. Was machst du und was macht eure Firma?

Joachim FegerMein Name ist Joachim Feger, ich bin Mitgründer von den Bezahlexperten. Wir unterstützen kleine und mittelständische Unternehmen beim Annehmen von Karten – von Kreditkarten, EC Karten und neuerdings auch von Apple Pay und Co. über das Handy. Wir versuchen die Unternehmen möglichst gut zu beraten und für sie das perfekte Setup zu finden, mit dem sie ihren Kunden zukünftig Kartenzahlungen anbieten können.

Herzlichen Dank für das Intro, wunderbar.  

Wir steigen auch direkt in das ganze Thema ein, denn ich selbst finde es absolut spannend. Es geht direkt in die erste Frage.

Warum sollte auch der „Laden um die Ecke“ Kartenzahlung anbieten?

Weil es einfach dazu gehört.  Es gab gerade erst eine Studie der Bundesbank in Deutschland, die festgestellt hat, dass über 40 % der Zahlungen am POS, also im kleinen Laden oder in der Apotheke, mit Kartenzahlung gemacht wird. Die Leute haben immer weniger Bargeld dabei und wollen viel lieber mit Kartenzahlung ihre Sachen kaufen.

Warum ist das so? Kartenzahlung ist schneller. Heutzutage kann man mit Kontaktlosfunktion bezahlen, bei Beiträgen unter 50 Euro sogar ohne PIN, die Zahlung geht sofort durch, das ist besonders schnell.

Man muss nicht dauernd zum Geldautomaten rennen. Da kann ich aus eigener Erfahrung erzählen: Meine Frau macht das sehr selten, da bin ich der Einzige, der hier Bargeld hat.

Der dritte Grund ist das sogenannte Bargeldhandling: Vor allem, wenn man in einer Bäckerei oder Metzgerei arbeitet, da muss man unter gewissen Hygienevorschriften Bargeld akzeptieren. Ich muss die Ware anfassen, habe eine Kasse voll mit Kleingeld, das ich einmal die Woche zur Bank fahren muss. Das ist einfach nicht mehr so „handy“. Heutzutage gibt es wesentlich bessere Möglichkeiten, Zahlungen entgegen zu nehmen und das ist eben die Karte, sei es die EC Karte, Debitkarte oder Kreditkarte.

Gutes Stichwort. Da gibt es ja die unterschiedlichsten Varianten. Ich selbst bin da gar nicht so firm und deshalb froh heute einen Experten hier zu haben, der mal den Unterschied erklären kann.

Worin besteht der Unterschied zwischen der normalen Kreditkarte und der Debitkarte?

Ja, das ist ein wichtiges Thema, das vielen gar nicht so bewusst ist und deshalb ist es auch mal gut, es zu erklären.

Die Kreditkarte gibt, wie der Namen schon sagt, einen Kredit. Diese Karte bezahlt in meinem Namen. In Deutschland wird dann meistens zwischen vier und acht Wochen später der Kredit, den ich über diese Karte bekommen habe, von meinem Bankkonto eingezogen. Das heißt, das Kreditkartenunternehmen bezahlt in meinem Namen und streckt mir das Geld vor.

Bei einer Debitkarte wird direkt auf das Konto geguckt: Ist auf dem Konto Geld da? Kann Geld jetzt abgebucht werden und auf das Konto des Händlers gebucht werden. Mit der Eingabe der PIN wird verifiziert, ob auf dem Konto Geld ist. Wenn ja, dann kann auf das Händlerkonto Geld überwiesen werden. Das ist die Debitzahlung.

In Deutschland gibt es noch die Besonderheit der Girocard. Das ist quasi die Debitkarte der deutschen öffentlich-rechtlichen Banken, also Sparkasse, Volksbank und Co., die sogenannte ehemalige Electronic Cash bzw. EC Karte (daher kommt der Begriff). Da wird auch jedes Mal direkt auf das Konto geschaut, ob Geld verfügbar ist.

Zusammenfassung: Die Kreditkarte gibt mir Kredit, der erst später von meinem Konto eingezogen wird. Die Debitkarte und EC Karte gucken direkt auf mein Konto und die Zahlung wird dann meist innerhalb eines Tages, manchmal auch innerhalb von drei Tagen von meinem Konto abgebucht und auf das Konto des Händlers überwiesen.

Okay, jetzt habe ich das auch verstanden.

Was mir jetzt noch schleierhaft ist: Die alte EC Karte, die die meisten ja noch kennen, das ist ja im Grunde genommen ein rudimentäres, auslaufendes Modell. Kann man davon ausgehen, dass die Debitkarte die EC Karte ablösen wird? Denn ich kenne das nur so, dass da immer nur Visa oder Mastercard auf den Debitkarten steht – da ist ja von Sparkasse, Volksbank und Co. kaum was zu lesen. Könnte es sein, dass diese große Marktmacht von Visa und Co. die EC Karten von Sparkasse und den ganzen deutschen Karteninstituten aus dem Markt verdrängt und Schritt für Schritt ablöst?

Ist die EC Karte ein Auslaufmodell?

Super Frage, Thorsten. Das ist ein großes strategisches Thema. Die Kreditkartenfirmen haben ein Interesse daran, dass die Kartenzahlungen über ihre Server und ihre Computer laufen. Neben der Kreditzahlung ist es eben auch die Debitzahlung, die sie anbieten. Bei den Karten, die ich bei meiner Bank erhalte, gibt es sogenannte Co-Batchkarten. Co-Batch heißt, es gehen zwei Arten von Zahlungen damit. Bei einer Visakarte wäre beispielweise das Debitverfahren „vpay“. Das ist im deutschen Markt noch gar nicht so verbreitet. Mastercard hat auch ein eigenes Debitverfahren.

Mastercard hat übrigens das EC Cash Logo gekauft, die haben sich das quasi gegriffen, obwohl es nicht das gleiche ist. Sehr schlau. Da wird natürlich hart in diesen Markt gedrängt mit den Debitkarten.

Der große Unterschied ist: Eine Girokartenzahlung ist wesentlich günstiger als eine Debitkartenzahlung. Eine Debitkartenzahlung bei vpay kostet im Schnitt 0,6 – 0,8 % Disagio, das ist der Teil der vom Kaufbetrag abgeht. Eine EC Kartenzahlung kostet (bei uns zum Beispiel) 0,25 % Disagio.

Und zwischen den 0,25% und diesen vielleicht 0,6 % oder mehr, die bei einer Debitkarte anfallen, liegt eben eine große Differenz. Je mehr Zahlungen ich damit annehme, desto größer ist dieser Unterschied einfach auch.

Danke erst einmal für diese tolle Antwort.

Wie hat denn Corona bargeldloses Zahlen beeinflusst?

In diesem ganzen Markt „Zahlungsverkehr“ ist unglaublich Geschwindigkeit drin. Warum? Früher wurde der Markt von wenigen Banken und Finanzdienstleistern kontrolliert, der Markt war recht intransparent und auch innovationsschwach.

Dann kamen großen Tech-Firmen, sei es Google oder Apple, wie man heute schon Google Pay und Apple Pay kennt. Die kamen rein und haben diesen Markt quasi in Wallung gesetzt.

Was ist passiert? Immer mehr Leute sind offen für alternative Zahlungsverfahren gegenüber dem Bargeld. Und die Innovationen treiben es voran. Wenn man uns vor 10 Jahren gesagt hätte, du hältst einfach mal dein Handy an ein Zahlungsterminal dran und dann wird eine Zahlung ausgelöst, den hätte man für verrückt gehalten.

Es ist also Geschwindigkeit reingekommen. Große Player kommen in den Markt rein. Und das merkt man auch daran, wie Mastercard und Visacard in Europa investieren.

Zu Corona: Deutschland galt in Europa als im Dornröschenschlaft, was bargeldloses Zahlen angeht. Lange Jahre war in Deutschland im stationären Einzelhandel Bargeld angesagt – was völlig im Gegensatz zum restlichen Europa stand. Wenn du mal in London warst oder in Polen oder Holland, dort hat jede Eisdiele schon lange ein Kartenterminal.

Das kann ich absolut bestätigen.

In London, wenn man mit der U-Bahn fahren möchte, hält kurz die Kreditkarte an und fertig. Da war Deutschland immer der Markt, in dem nichts passiert ist, wo sich alle gefragt haben, wann fängt denn Deutschland auch mal an, die Vorteile von bargeldlosem Zahlen zu erkennen?

Leider hat es da wohl eine Pandemie gebraucht. Der Trend war schon stark in den letzten Jahren, aber durch die Pandemie haben viele Leute es einfach ausprobieren müssen, wie es ist kontaktlos zu zahlen. Zum erstem Mal wurde beim Rewe um die Ecke mit der Karte kontaktlos gezahlt und es wurde gemerkt: „Ui, das geht ja ziemlich schnell, das tut mir nicht weh, ich muss nun nicht nochmal extra zum Geldautomaten laufen.”

Und das war so ein Brechungspunkt in der ganzen Geschichte und dementsprechend ist Kartenzahlung schwer auf dem Vormarsch.

Wir merken das selbst bei den Bezahlexperten. Viele Händler:innen, die sich noch nie mit Kartenzahlung auseinander gesetzt haben, kommen jetzt auf uns zu und wollen ein Kartenterminal haben und beschäftigen sich mit der Thematik.

Früher gab es viele Vorbehalte: „Kartenzahlung ist unglaublich teuer“ oder „für die Terminals brauche ein technisches Wissen, um sowas anzuschließen“.

Davon sind wir weit entfernt. Mit einem transparenten Preismodell, günstigen Einstiegsgeräten und einer guten Beratung, macht bargeldloses Zahlen für jede:n Händler:in einfach Sinn. Da war Corona einfach ein Push in Deutschland, der das weiter nach vorne getreten hat.

Mittlerweile werden über 50 % aller im stationären Einzelhandel getätigten Zahlungen in 2021 nicht mehr mit Bargeld getätigt – und das zeigt ja schon die Verschiebung an. Wie gesagt, im Rest von Europa ist das alles schon gang und gäbe. Wenn man mal nach Skandinavien geht, da muss man sogar suchen, wo man noch mit Bargeld bezahlen kann.

Genau das ist auch der Punkt, den ich in der Berichterstattung im Fernsehen schon häufig gesehen habe: Deutschland hinkt hinterher, obwohl wir so ein innovatives Land sind – aber in dem Bereich sind wir wirklich hintendran. Ich meine in Schweden gibt es wohl nur noch 2 % Barzahlungen. Unvorstellbar für uns.

Alle möglichen Händler:innen steigen spätestens jetzt auf Kartenzahlung um. Denn sonst verliert man Kunden. Die kommen rein und sagen: Oh, nein, ich habe jetzt keine 5 Euro klein, kann ich die mit Karte zahlen? Nein? Dann gehe ich in ein anderes Geschäft.

Eben. Das ist glaube ich auch der Punkt. Und dahin geht auch die nächste Frage.

Wie funktioniert denn eigentlich Kartenzahlung? Und welche Zahlarten sollten man annehmen?

Kannst du mal kurz praktisch erläutern: Wie kommt das Geld von der Kundschaft zu dem:der Händler:in? Und: Welche Zahlungsarten sollte man unbedingt annehmen? Worauf kann man eher verzichten?

Was mir außerdem spontan einfällt: Die Bäckerei, die ein Brot für 3 Euro oder weniger verkauft – ist das für den denn auch interessant? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die Bäckerei jetzt sagt „Ich stelle mir hier ein Kartenterminal hin, schaffe das Bargeld ab. Die Bäckerei sagt ja bestimmt auch: „Die Leute zahlen weiterhin mit Bargeld. Wenn ich kein Terminal hinstelle, müssen sie ja mit Bargeld zahlen.“ Das ist aus meiner Sicht ja auch ein Argument – wenn man es nicht will, macht man es auch einfach nicht. Verliert man deswegen wirklich seine Kundschaft?

Die Bäckerei ist ein gutes Beispiel. Ich kann dir sagen, dass die Bäckereien mehr und mehr dazu übergehen Kartenzahlung anzubieten. Ich habe hier sogar eine Bäckerei um die Ecke, die hat nur noch Bezahlstationen. Da gebe ich dem:der Bäckereifachverkäufer:in gar kein Bargeld mehr. Das Geld wird über einen Automaten eingezahlt oder das Kartenzahlterminal.

Der springende Punkt ist, wenn ich Bäcker:in bin und ich habe schon immer Bargeld angeboten und meine Kundschaft kommt weiter zu mir, dann ist es völlig okay das beizubehalten. Diese Bäckerei hat dann wahrscheinlich auch seit 20 Jahren das gleiche Sortiment und braucht auch nicht das 100% Dinkel-Fitnessbrötchen mit wenig Kohlenhydraten. Wenn seine Kundschaft dennoch zu ihm kommt, dann passt das so auch.

Wenn man sich aber kundenorientiert verhalten möchte, dann muss man einfach sehen: Die Leute haben weniger Bargeld dabei. Wenn ich hier morgens in meinem kleinen Vorort mit meinen beiden Kindern und dem Hund zum Bäcker gehe, habe ich alle Hände voll – und dann muss ich eben gucken, wo ich die 2,59 Euro für die Brötchen habe – das geht mit Karte einfach schneller.

Es macht also neben den Hygienebestimmungen auch aus Kundensicht Sinn Kartenzahlung anzubieten. Die Zahlungen sind außerdem schneller: Der:die Bäckereifachverkäufer:in muss nicht mehr die genauen Centbeträge nachzählen, sondern kann sich weiter um ihre Kundschaft kümmern. Besonders bei diesen Kleinbeträgen, weil hier gar keine PIN eingegeben werden muss. Da würde ich als Bäcker:in an einem hektischen Samstagmorgen eindeutige Vorteile sehen.

Und du sparst dir als Bäcker:in dann ja auch das ganze Geld wieder zur Bank zu schaffen.

Und – das summiert sich gerade bei Bäckereien, da diese unglaubliche viele Transkationen haben – es passieren logischerweise immer mal wieder kleine Fehler: Der:die Kund:in gibt 10 Cent zu wenig, der:die Kassierer:in gibt 20 Cent zu viel raus. Mit einer Kartenzahlung kann das nicht passieren. Das Terminal ist meistens direkt an die Kasse angeschlossen, da geht genau der Betrag rein, der auf der auf der Kasse angezeigt wird.

Das Bargeldhandling wird schnell unterschätzt. Statt das ganze Kleingeld einer Woche zur Bank zu bringen, wo es erstmal durch den Zählautomaten muss, habe ich das Geld doch viel lieber direkt am nächsten Tag auf meinem Konto.

Und nun nochmal zurück zur Frage: Wie kommt das Geld von der Kundschaft zu dem:der Händler:in/Unternehmer:in? Welche Zahlungsarten sollte man unbedingt anbieten? Denn es gibt ja so viele Zahlarten, dazu neue wie Apple Pay und Co sowie ausländische Dienste. Jeder will vom großen Kuchen etwas abbekommen.

Absolut. Also, wie kommt das Geld von A nach B? In Deutschland gibt es das sogenannte Vier-Parteien-System. Und hier die Erklärung:

Ich als Händler:in habe meine Bank, wo mein Geschäftskonto liegt. Mein:e Kund:in hat eine Bank, die ihm:ihr eine Karte ausgegeben hat, zum Beispiel eine Mastercard.

Dann haben wir Mastercard als dritte Partei – der Issuer, wie man in der Fachsprache sagt. Und als vierte Partei hat man den sogenannten Payment Provider, das ist das Unternehmen, das dafür sorgt, dass dieser Zahlungsstrom zwischen Kreditkarte, der Bank des:der Kund:in und der Bank des:der Händler:in funktioniert.

Das ist ein Kreislauf. Wenn die Karte an das Terminal gehalten wird, bestätigt der Payment Provider, dass die Zahlung durchgehen kann. Diese Info geht dann an Mastercard und die Bank von dem:der Kund:in, die wiederum die Zahlung an die Händlerbank auslöst.

Der Payment Provider, der meistens auch das Terminal stellt, mit dem man einen Kartenakzeptanzvertrag schließt, der haftet dafür, dass das Geld von A nach B kommt.

Und zu den Bezahlverfahren – was brauche ich?

Die Antwort ist eher unbefriedigend: Es kommt drauf an – Wie sieht denn meine Kundschaft aus? Wie ist die Altersstruktur?

Wenn ich einenklassische Bäckerei hier bei mir im Dorf bin, brauche ich nicht die chinesische Kreditkarte China Union Pay annehmen – die meist verbreitete Kreditkarte der Welt. Weil es einfach relativ selten passieren dürfte, dass Chines:innen bei mir im Dorf Brötchen kaufen wollen.

Habe ich vielleicht einen kleinen Handwerksbetrieb in einer Touristenregion, wo viele Chines:innen auch gerne mal ein Andenken kaufen, dann sieht das schon wieder ganz anders aus.

Das Minimum in Deutschland ist heutzutage die EC Karte plus die Kreditkarte.

Viele Händler:innen wollen nur EC Karte akzeptieren aufgrund der günstigeren Kosten, die, wie bereits angesprochen bei nur etwa 0,25 % liegen. Wir raten immer dazu auch Kreditkarten zu akzeptieren. Warum? Und jetzt kommen Apple Pay und Co. ins Spiel: Weil diese Bezahlapps meistens Kreditkarten hinterlegt haben. Das Handy ist dann quasi einfach nur eine virtuelle Kreditkarte, die drangehalten wird. Allein deshalb macht es Sinn, Mastercard und Visa anzunehmen.

Mittlerweile gibt es bei Apple Pay auch die Möglichkeit EC Karten und Debitkarten zu hinterlegen, das bieten verschiedene Sparkasse jetzt mittlerweile an. Dennoch: Mastercard und Visa sollten akzeptiert werden.

Und ein wichtiger Punkt: Wenn ich keine Zahlungen über Mastercard oder Visa erhalte, muss ich auch nicht dafür bezahlen. Ich bezahle erst in dem Moment, wo wirklich jemand mit einer Kreditkarte bezahlt – da biete ich im Notfall lieber die Zahlung an, als dass ich sie nicht angenehmen kann.

Ja, das stimmt, bin ich vollkommen dabei. Ich selbst habe mir Apple Pay auf dem iPhone installiert und da wurde bei der Registrierung nur nach einer Kreditkarte gefragt – alle, die also nur auf die EC Karte bauen, wie Sparkasse, Volksbank und Co. werden also gezwungen da mitzugehen oder sind raus aus dem Spiel.

Genau, das war eine riesige Diskussion in Deutschland: Sollte man als deutsches Institut EC Kartenzahlung für Apple Pay anbieten oder macht man damit Tür und Tor auf für Apple, die dann ja den Zahlungsstrom kontrollieren. Am Ende entscheidet der:die Kund:in und das, was für ihn:sie am einfachsten ist. Und für die meisten Leute ist es eben das Handy, das schnell mal gezückt wird. Es ist ja auch unglaublich angenehm mit einem Gerät, was alles kann, auch Zahlungen abzuwickeln.

Wie unterscheiden sich denn die einzelnen Anbieter am Markt?

Es gibt ja so unglaublich viele. Worauf sollte man beim Anbieter denn achten? Was ist zu gut, um wahr zu sein? Wie filtere ich die „schwarzen Schafe“ raus? Was ist, wenn ich höre, es kostet gar nichts – dann muss ich doch hellhörig werden, oder?

Der Klassiker heutzutage ist, wenn etwas umsonst ist, bezahlt man mit seinen Daten. Ähnlich ist das bei Apple Pay auch, die Zahlungen sind nicht umsonst, sondern ich bezahle mit meinen Daten, die ja das Kaufverhalten der einzelnen Personen sehr gut darstellen. Sinn und Zweck ist dann später, entsprechende Angebote an die Kundschaft zu machen, die diesem Kaufverhalten entsprechen. Sprich, gezielte Werbung anzubieten. Das ist natürlich ein Grund, warum viele große Firmen in diesem Payment-Markt einsteigen möchten.

Bei den Preisen muss man einmal unterscheiden zwischen den Zahlungsarten –  also z.B. Kreditkarte oder ein Online-Bezahlverfahren  – und dem Payment-Provider, also demjenigen, der dir dieses Zahlungsverfahren anbietet. Das sind zwei Paar Schuhe. An den Kosten für die Zahlungsarten kann keiner was drehen, die sind wie sie sind. Es gibt eine sogenannte Interchange-Gebühr, diese wird zwischen den Banken und den Kartenunternehmen ausgehandelt, was pro Transaktion an Geld gezahlt werden muss. Dann gibt es die Kreditkarten-Schemes, so nennt man diese großen Firmen wie Mastercard und Visa, die ganz eigene Kostenmodelle haben und diese auch knallhart am Markt durchsetzen. Da kann ich als normale:r Händler:in gar nicht dran drehen.

Aber, ich kann mit meinem Payment Provider, also mit demjenigen, der mir das bargeldlose Bezahlverfahren anbietet bzw. mit dem ich einen direkten Vertrag für mein EC Kartenlesegerät anschließen möchte, mit dem kann ich sprechen.  Denn hier gibt es große Unterschiede: Es gibt Payment-Provider, die sind vor allem auf große Kunden fokussiert und bieten dann da eine Reihe an Zahlverfahren an, die sind im Einzeltransaktionspreis sehr günstig, aber eben nur wenn ich ein Riesenvolumen reinbringe. Dann gibt es Payment-Provider, die richten sich vor allem an kleine Unternehmen, die bieten meist sehr günstige Geräte an, für einen einmal zu zahlenden Betrag. Diese Variante macht meist Sinn bei einer sehr kleinen Anzahl von Transaktionen.

Dann gibt es den Bereich, auf den wir uns als Bezahlexperten konzentrieren und die Unternehmen zu unterstützen. Das ist der klassische Klein- und Mittelstand in Deutschland, also Unternehmen, die mehr als 100 Transaktionen, also 100 bargeldlose Zahlungsvorgänge pro Monat haben. Sprich, Unternehmen, die zu klein sind für die ganz Großen und zu groß sind für die ganz Kleinen. Wir positionieren uns dazwischen und versuchen möglichst gut zu beraten.

Wenn ein Gerät bei dem einen Anbieter nur 29 Euro einmalig kostet und bei dem Anderen kostet es 39 Euro im Monat, dann muss man wirklich hellhörig werden. Ich sehe dann meist bei diesen ganz günstigen Geräten, dass dann die prozentualen Kosten für Zahlungen mit Girocard oder Kreditkarte im Vergleich sehr hoch sind. Habe ich also nur wenige Zahlungen damit pro Monat fällt das nicht so ins Gewicht, bin ich aber beispielsweise ein Bäcker und habe am Tag Hunderte Zahlungen, dann macht es einen Unterschied, ob ich bei jeder Transaktion 0,25 Prozent oder 0,9 Prozent des Kaufwertes oben drauf zahlen muss. Da ist so der Unterschied, und da positionieren wir uns auch selbst als Bezahlexperten.

Was kostet ein Kartenlesegerät?

Mich und die Zuschauer:innen interessiert natürlich noch eine Frage brennend: Was kostet denn der Spaß? Auf der Website der Bezahlexperten sieht man ja ganz gut, dass die unterschiedlichen Geräte eine Monatsgebühr haben, da kann man sich durchklicken und informieren, in welcher Größenordnung man liegt und dementsprechend aussuchen.

Die Transaktionsgebühren sehe ich hier, liegen bei 7 Cent durch die Reihe weg. Du hast vorhin selber gesagt, ihr habt die kleinen mittelständischen Unternehmen als Zielgruppe. Jetzt mit diesem Preismodell, verdient ihr quasi nur über die Miete des Gerätes eine kleine Servicepauschale und die Transaktionskosten mit 7 Cent sind dann dementsprechend überall gleich. Wie sieht das bei den Wettbewerbern aus? Wie steht ihr da ? Wie machen die das? Ich frage das, um einfach Mal ein Gefühl dafür zu bekommen, in welchen Größenordnungen wir uns hier bewegen. 

Ja, absolut. Also, ganz wichtig ist, man sollte sich immer gut beraten lassen und vergleichen! Am besten macht man sich eine richtige Rechnung auf, also eine realistische Beispielrechnung. Weil bei vielen Anbietern sieht man nur die monatliche Gebühr, z.B. 9,99 Miete für ein EC Gerät, aber „hintendran” spielt die Musik.

Eine derartige Beispielrechnung könnte zum Beispiel so aussehen: Ich bin ein kleines Geschäft und habe rund 80 Kartenzahlungen pro Monat, mit denen ich insgesamt 2000 Euro Umsatz mache. Mit 80 Kartenzahlungen meine ich hier nur EC Kartenzahlungen.

Wenn man dann bei uns beispielsweise das kleinste Gerät (stationär) nimmt, berechnen wir 6,99 Euro fixe monatliche Miete für dieses EC Gerät.

Hinzu kommt dann noch eine Servicepauschale von 5,99 Euro monatlich, dort ist z.B. der technische Ansprechpartner mit drin, also eine Hotline, die ich jederzeit anrufen kann, die mir hilft bei der Installation oder wenn es irgendwelche Fragen gibt. Außerdem beinhaltet die Servicepauschale, dass wenn mal ein Gerät kaputt geht oder in irgendeiner Art und Weise spinnen sollte, kriege ich sofort ein Neues zugesendet.

Dann berechnen wir nochmal 1,99 Euro für das Zentrale Clearing, also das zusammenpacken aller Transaktionen eines Tages, die dann zusammen auf ein Konto überwiesen werden.

Dann muss man noch folgende Rechnung aufmachen: Bei 80 Transaktionen mit EC Karte, nehmen wir jetzt mal 9 Cent pro Transaktion rein (wir haben einen Staffelpreis) dann bin ich bei 7,20 Euro für 80 Transaktionen.  Dazu kommen noch 0,25 Prozent von den 2000 Euro Umsatz über EC-Karte, das sind noch einmal 5 Euro.

So komme ich auf eine Gesamtsumme von 26,17 Euro. Das wäre jetzt Mal so eine Beispielrechnung, wie viel mich EC Kartenzahlung im Monat kostet. Viele haben solche Beispielrechnungen nicht und ich kann immer nur dazu raten, zu einem Anbieter zu gehen und sich genau so eine Rechnung anzusehen, die zu einem selbst passt.

Deswegen muss man sich vorher überlegen, wie viel Umsatz mache ich pro Transaktion, wie groß ist mein durchschnittlicher Bon und was glaube ich in Zukunft über Kartenzahlung abwickeln zu können? Man kann momentan im Einzelhandel davon ausgehen, dass mindestens 20 Prozent des Gesamtumsatzes über Kartenzahlung läuft. Minimum, Tendenz wachsend!

Da haben wir es ja letztens schon drüber gehabt, laut der Bundesbank waren im Jahr 2020 40 % aller Zahlungen im Einzelhandel schon bargeldlos. So, dann kann ich mir das hochrechnen und bei dem Anbieter meines Vertrauens nachfragen, was kostet mich der Spaß.

Das war auf jeden Fall eine ganz wichtige und auch notwendige Rechnung, dass man Mal konkrete Zahlen vorliegen hat. Und dein Beispiel zeigt, dass bei einem klassischen Klein- und Mittelunternehmer nicht mehr als 30 Euro im Monat für Kartenzahlung fällig werden. Da sage ich mir als Betriebswirt, als 15 Jahre im Netz tätiger Mensch, wer das nicht macht, ist eigentlich selbst dran Schuld.

Bezahlen wir bald bargeldlos mit einem eingepflanzten Chip unter der Haut?

Ich habe jetzt noch eine ganz krasse Frage. Ich hoffe, dass du darauf jetzt irgendwie vorbereitet bist. Es gibt ja viele dieser besagten Verschwörungstheorien, die einem ständig erzählen, dass wir bald  einen Chip unter die Haut gepflanzt bekommen. Wie denkt ihr, wie denkst du darüber, also über diese RFID Chips? Also, ich meine, die gibt es ja schon, Wird sowas kommen und wenn ja, wie muss man sich das dann vorstellen? Welche Risiken bringt das mit sich? 

Also ich bin generell ein sehr Technologie-freundlicher Mensch und glaube immer, dass der Mehrwert von technischem Fortschritt größer ist als die “Downside”. Ich meine, es gibt ja jetzt schon die sogenannten “Wearables” –  also z.B. eine Apple Watch – auch da ist dann Apple Pay hinterlegt und ich kann damit bezahlen. Diese Sachen gibt es quasi schon. Ob ich mir jetzt wirklich einen Chip unter die Haut pflanzen lasse würde, ich weiß es nicht. Ich bräuchte es jetzt auch nicht unbedingt. Für die Leute, die das machen wollen, sei es ihnen selbst überlassen.

Den Kritikern geht es ja meist um die Frage, was passiert mit meinen Daten? Hier bedarf es meiner Meinung nach, noch viel Aufklärung. Denn interessanterweise ist das bargeldlose Bezahlen meist das kleinste Problem hinsichtlich Datennutzung.

Ich hatte Mal den Fall von einer Friseurmeisterin, die sagte, sie möchte keine Kartenzahlung bei sich im Friseursalon anbieten, weil sie es überhaupt nicht gut findet, dass so die Daten ihrer Kundschaft nachverfolgt werden können. Ich fragte dann die Friseurmeisterin, ob sie eine Payback-Karte habe. Daraufhin sagte sie, “ja natürlich, da bekomme ich ja total viele Prozente drüber”. Diese Friseurin war außerdem sehr sehr aktiv auf Facebook und hat da ganz viele News und Infos geteilt. Ich habe ihr dann dargestellt, dass sie mit Facebook und mit Payback auf zwei riesengroßen Wirtschaftsplattformen aktiv ist, die nur davon leben, dass sie Datenmodelle machen und daraus Werbeangebote entwickeln. Das war ihr so nicht bewusst.

Ich finde einfach, die Leute sollten da aufgeklärt mit umgehen. Wenn etwas besonders günstig ist oder etwas nichts kostet, dann bezahle ich meistens mit meinen Daten. Das muss mir bewusst sein an der Stelle. Wenn ich mir Sorgen mache, was mit meinen Daten passiert, kann ich allerdings hinsichtlich bargeldlosem Bezahlen in Deutschland Entwarnung geben. Die Bezahlbranche in Deutschland bzw. in Europa ist streng reguliert, wir haben sehr genaue Geldwäschegesetze (z.B. Identifikation der Händler:innen und der jeweiligen Kund:innen). Da wird wirklich sehr stark geprüft. Es wird sehr genau nachvollzogen, was mit welchem Daten passiert.

Man kann meiner Meinung nach, also wirklich mit ruhigem Gewissen auf einheimische Dienste für digitales Bezahlen zugreifen. Und wie gesagt, ich als großer Zahlungsoptimist, ich habe noch keinen Chip implantiert und ich habe es auch nicht vor.

Welche Sicherheitsaspekte gilt es zu beachten, wenn man Kartenzahlung akzeptieren möchte?

Gibt es denn auch Nachteile? Oder anders ausgedrückt, welche Sicherheitsaspekte sollte man als Unternehmer:in beachten, wenn man Kartenzahlung akzeptieren möchte? Wo sollte man absolut auf Nummer sicher gehen? 

Also generell, als Händler:in gibt es verschiedene Dinge, über die ich mich informieren muss. Es gibt mittlerweile eine Kassenschau-Grundverordnung. Das heißt, ich muss eigentlich jede Transaktion, die ich als Händler:in entgegen nehme, in einer sogenannten Kassenschau verfügbar machen. So wird ganz klassisch gegen Schwarzgeld angekämpft. Also, ich muss als Händler:in zeigen können, woher mein Umsatz stammt.

Da helfen Kassensysteme oder EC Kartenterminals natürlich sehr gut, das sehr einfach zu belegen und dann dem Finanzamt oder dem Wirtschaftsprüfer diese Daten zukommen zu lassen.

Außerdem, wie ich es auch vorhin schon gesagt habe, aus Händlersicht würde ich immer gucken, dass ich einen ordentlichen Payment Anbieter im Hintergrund habe. So wie die Bezahlexperten, gibt es viele andere, die einen guten Job machen.  Es ist wirklich wichtig, sich genau darlegen zu lassen, wo welche Gebühren anfallen. Damit ich mir das ansehen kann. Diese Daten werden zumindest in Europa sehr sicher verwaltet, liegen auf geschützten Servern, da muss ich mir eher weniger Gedanken machen.

Aus Kundensicht sollte ich mir was bargeldloses Bezahlen auch keine Gedanken machen. Ich muss sagen, ich habe lieber meine EC Karte dabei als 300 Euro im Portemonnaie. Erstens gebe ich so Taschendieben erst gar keine Chance und zweitens, wenn doch einmal etwas wegkommt – ob Diebstahl oder Verlust – ist das Prozedere wesentlich angenehmer. Wir kennen das, wenn mal eine Karte verloren geht, kann man sofort bei der jeweiligen Hotline seiner Bank anrufen und die Karte sperren lassen. Danach kann nichts mehr passieren. Wenn das Bargeld hingegen weg ist, ist es weg.

Kartenzahlung bringt also sogar einen erheblichen Sicherheitsvorteil mit sich. Ich finde, wir sind alle mündige Bürger und wir sollten uns gut informieren. Wie gesagt, bevor ich eine Payback-Karte benutze, bezahle ich lieber dreimal mit ApplePay. Ich meine, das muss halt jeder für sich selbst entscheiden, aber bargeldloses Bezahlen ist mit Sicherheit, wenn man auf seine Daten-Integrität achten möchte, das kleinste Problem. Da gibt es ganz andere Sachen, wo ich drauf achten würde.

Es gibt viele europäische Länder die sagen, um eben Schwarzzahlungen zu verhindern, dass mehr als 1000 Euro Bargeld gar nicht erst angenommen werden. Portugal hat beispielsweise wirklich sein Maximum bei 1000 Euro, da kann ich also nicht wie in Deutschland zum Autohändler gehen und mit 40.000 Euro in bar ein Auto kaufen. In Portugal würde das gar nicht gehen, da muss ich dann eine elektronische Zahlung vornehmen.

Gute Beratung vom Anbieter ist für Kartenzahlung ist das A und O.

Das ist schon fast ein schönes Abschlussplädoyer, aber soweit sind wir ja noch gar nicht.

Man könnte ja sagen, dass es ein Alleinstellungsmerkmal der Bezahlexperten ist, dass es euch nicht nur um den reinen “Abverkauf” geht, sondern, dass bei euch die Beratung im Vordergrund steht.

Ich kann also – wenn ich das richtig verstanden habe – als Unternehmer:in bei euch anrufen und sagen, „Mensch bei mir sieht es so und so aus, was soll ich machen? Macht mir doch mal ein Angebot.” Und ihr würdet mich dann entsprechend meiner  Einnahmenstruktur usw. beraten und gegebenenfalls auch an die Konkurrenz verweisen?

Ja, das hast du genau richtig verstanden. Das war der Grund, warum wir die Bezahlexperten überhaupt gegründet haben. Wir wollen transparent beraten, nicht primär verkaufen. Wir wollen die Leute erstmal aufklären, den Unterschied zwischen EC Karte und Debitkarte erklären, Beispielrechnungen mit unterschiedlichen Kartentypen von unterschiedlichen Anbietern und unterschiedlichen Kartenterminals machen. Das ist unser Ansatz. Wir haben einen großen Ratgeber bei uns auf der Website, wo man sich all das durchlesen kann und wer bei uns eine Anfrage stellt, wird direkt von den Kollegen angerufen und persönlich beraten.

Es passiert nicht selten, dass wir sagen, „Du, da musst du zu nem anderen Anbieter gehen, da sind die Konditionen besser für dich”. Wir machen die Vergleichsrechnung entsprechend der Anzahl der Transaktionen, der Karten, die akzeptiert werden sollen und schauen dann individuell, was passt besser.

Wir glauben daran, dass nur ein transparentes, gemeinsames, beratenes Verhältnis lange anhält. Da haben beide Parteien was davon. Deswegen sagen wir unseren Kund:innen klar und deutlich, dass unsere Expertise auf dem Klein- und Mittelstand liegt und empfehlen denjenigen, die zu klein bzw. zu groß sind, bei welchem Anbieter sie besser aufgehoben sind.

Wie gesagt, als Händler:in vergleichen, eine Beispielrechnung konkret erstellen lassen, wo alle Kosten drin aufgeführt sind. Kosten sind zum Teil auch in den AGBs versteckt, z.B. Softwareupdates oder zusätzliche monatliche Kosten für das Terminal oder überteuerte Gebühren für die Kreditkartenannahme. Wir nehmen für jede Zahlung mit Kreditkarte durchschnittlich die gleichen 1,1 %. Manche Anbieter werben damit, dass bei ihnen Kreditkartenzahlung nur 0,8 % des Bons kostet. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass da dann noch ganz viele einzelne Kostenpositionen individuell drauf kommen und mich so eine Kreditkartenzahlung plötzlich locker 2 oder 2,5 % kostet.

Das klingt am Anfang immer nur nach so abstrakten Prozentzahlen. Aber das ist oft Strategie. So sprechen viele Anbieter von 0 Euro Fix-Gebühr und schreiben dann nur in Prozent dahinter, wie viel pro Transaktion berechnet wird. Erst wenn man dann Mal im Monat mehrere Transaktionen hat, merkt man wie sich das summiert und was der Unterschied zwischen 1,2 % und 2 % ausmacht.

Eben, ich finde es so wichtig, dass ihr mit eurer Kundschaft fair umgeht und da nichts verheimlicht. 

Die 3 wichtigsten Tipps zur Kartenzahlung

Am Schluss möchte ich dich gerne noch einmal bitten uns die drei wichtigsten Fakten bzw. die drei wichtigsten Dinge zu nennen, die es zu beachten gilt, wenn man vor der Auswahl eines EC Kartenlesegerätes steht.  

Also bei einem klassischen Kartenzahlungsterminal ist es im Grunde wie mit einem Handyvertrag. Ich habe die Hardware, die Software und dann noch ein Datenpaket. Diese drei Komponenten sollte ich mir immer genau anschauen.

Anfangen tue ich natürlich mit der Hardware, d.h. ich muss mir zunächst überlegen, was für eine Zahl-Situation habe ich bei mir im Laden? Reicht ein stationäres Gerät, was fest neben meiner Kasse installiert ist und mit einem Kabel verbunden wird? Brauche ich ein mobiles Gerät, das innerhalb eines WLANs in meinem Laden funktioniert, sodass ich beispielsweise von Tisch zu Tisch gehen? Oder brauche ich sogar ein Gerät mit SIM-Karte, wo ich mich wie mit einem Handy jederzeit ins Internet einwählen kann, weil ich unglaublich mobil mit dem Auto unterwegs bin und meinen Service überall anbiete, wo er gebraucht wird? Noch einmal zusammengefasst: Brauche ich ein stationäres Terminal, ein mobiles Terminal fürs WLAN oder sogar ein mobiles Terminal, was sich mit einer SIM-Karte ins Handynetz einwählen kann? Das ist die erste Entscheidung, die ich treffen muss.

Anschließend muss ich mich der Frage widmen, welche Zahl-Arten ich anbieten möchte? EC-Karte? EC-Karte plus Kreditkarte? Wenn es auch Kreditkarten sein sollen, gilt es noch zu entscheiden, ob ich es bei den deutschen Standardkarten  Mastercard und Visa belasse oder ob ich auch noch im Ausland verbreitete Karten wie beispielsweise American Express hinzunehmen möchte? Das ist eine Frage, die ich mir stellen sollte, um in der Lage zu sein, die verschiedenen Anbieter von Kartenzahlung miteinander vergleichen zu können. Sprich, so bin ich in der Lage nicht nur auf die fixen Grundgebühren zu schauen, sondern auch einschätzen zu können, was mich die Annahme von Kreditkarten pro Monat kosten wird.

Der dritte Punkt wäre dann, wie viele Transaktionen erwarte ich im Monat, also wie viele Leute werden bei mir bargeldlos bezahlen. Da gibt es genug Durchschnittszahlen, die man im Internet recherchieren kann oder auch auf der Seite der Bezahlexperten nachlesen kann. Dann muss ich mich noch fragen, wie mein Durchschnitts-Bon aussieht? Also der Warenkorb, den ich durchschnittlich verkaufe. Wenn ich diese Zahlen habe, kann ich schon sehr genau gucken, was kostet mich denn eine einzelne Transaktion.

Und zu guter Letzt: Gehen Sie nicht zu dem, der auf den ersten Blick besonders günstig erscheint, sondern gehen Sie zu einem Anbieter, der alle Kosten offenlegt, der alles transparent so lange für Sie erklärt, bis Sie es verstanden haben.

Das war ein sehr umfangreiches abschließendes Plädoyer und wir sind damit auch schon am Ende dieses Gesprächs angekommen. Ein Herzliches Dankeschön an die Zuschauer:innen. Ich hoffe, das war heute wieder ein Thema, das viele Unternehmer interessiert hat. Aber ich kann Ihnen versprechen, das Thema bargeldloses Bezahlen kommt auf uns zu, wenn es nicht schon längst da ist.

Vielen Dank auch an unseren heutigen Experten, Joachim Feger von den Bezahlexperten.

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