Ratgeber: Bargeldloses Zahlen / Kartenzahlung

Was ist eine EC-Karte? Die wichtigsten Infos im Überblick

Die EC-Karte, auch bekannt als offizielle Girocard, ist ein ständiger Begleiter in unserem Alltag, sei es beim Geldabheben am Automaten oder beim Bezahlen an der Kasse. Die Abkürzung “EC” steht für “Electronic Cash”, da sie den entsprechenden Betrag direkt von unserem Girokonto abbucht. Diese Karte ermöglicht uns, genauso wie Bargeld, Zahlungen zu tätigen. Beim Bezahlen mit der EC-Karte entstehen für den Karteninhaber keine Kosten, denn diese übernehmen die Händler:innen. 

Die Fakten zur EC-Karte im Überblick:

  • Rund 95 % aller Deutschen über 16 Jahre besitzen derzeit eine EC-Karte 
  • Seit Juli 2023 werden keine EC-Karten mit Maestro-Funktion mehr ausgegeben; alle danach ausgestellten EC-Karten können nicht mehr im Ausland eingesetzt werden 
  • Die Alternative zur EC-Karte: Debitkarten, die Girocard und Kreditkarte vereinen 
  • Als Händler:in sollten Sie Ihr Kartenterminal für Kreditkarten freischalten lassen, um Zahlungen mit Debitkarte entgegenzunehmen 

Girocard, Debitkarte und Kreditkarte erklärt: das bedeuten die Bezeichnungen 

EC-Karte, Girocard, Kreditkarte – und nun kommt verstärkt die Debitkarte hinzu. Da gilt es, nicht den Durchblick zu verlieren. Worin sich die verschiedenen Karten unterscheiden und was Sie als Händler:in nun wissen müssen, erklären wir Ihnen im folgenden Abschnitt. Wir haben Ihnen die wichtigsten Informationen zur EC-, Giro-, Debit- und Kreditkarte zusammengestellt. 

EC-Karte, Girocard und EC-Verfahren erklärt 

Wie bereits oben schon erwähnt, die EC-Karte ist unser ständiger Begleiter. Es gibt wohl kaum jemanden, der sie nicht im Portemonnaie hat. Die Begriffe EC-Karte und Girocard können übrigens synonym verwendet werden. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber Girocard und EC-Karte – Was ist der Unterschied?. Die EC-Karte fällt in die Kategorie der Debitkarten (Deutsch = Belastung), aber dazu weiter unten mehr.  

Das EC-Verfahren ist nicht nur etabliert, sondern auch extrem sicher, für Kund:innen und Händler:innen. Wenn eine Kundin oder ein Kunde mit der EC-Karte (durch das EC-Cash-Verfahren) bezahlt, ist in der Regel die Eingabe ihrer PIN erforderlich, damit das Lesegerät eine direkte Anfrage an die Bank sendet. Sobald die Transaktion am Gerät bestätigt ist, wird der Betrag bei der Bank für die Händler:in geblockt und nach dem Kassenschnitt ausgezahlt. 

Bei diesem Verfahren fällt bei den Systemen von den Bezahlexperten eine Gebühr von 0,25 % des Betrags an. Bei 100 € also gerade mal 25 Cent.  

Wie funktionieren Kreditkarten? 

Im Gegensatz dazu bezahlen Sie mit Kreditkarten auf Kredit, sprich mit Geldern, die nicht unmittelbar von Ihrem Bankkonto abgebucht werden, sondern von der Bank vorgestreckt werden. Diese aufgelaufenen Schulden, die Nutzer:innen von Kreditkarten durch ihre Einkäufe ansammeln, werden in vorher festgelegten Abständen beglichen und können dabei hohe Zinsen mit sich bringen. 

Es wird immer wichtiger für Händler:innen, auch Kreditkarten als Zahlungsoption anzubieten, da eine steigende Anzahl von Kund:innen Kreditkarten bevorzugen und diese für Online-Transaktionen aber auch größere Einkäufe in Geschäften einsetzen. Die Annahme von Kreditkarten ersetzt natürlich nicht die Annahme von EC-Karten, aber es ermöglicht Ihnen als Händler:in eine breitere Kundenbasis anzusprechen und Ihr Umsatzpotenzial zu maximieren. 

Was ist eine Debitkarte?

Debitkarten sind direkt mit dem Girokonto des Karteninhabers / der Karteninhaberin verbunden. Wenn die Karte für Einkäufe oder Transaktionen verwendet wird, werden die bezahlten Beträge unmittelbar vom Bankkonto abgebucht. Die EC-Karte fällt daher auch in die Kategorie der Debitkarten. Debitkarten werden bei vielen Banken kostenlos zum Girokonto ausgegeben. Dementsprechend kann mit jeder Debitkarte auch Geld am Automaten abgehoben werden. Der Betrag, der dabei abgehoben werden kann, ist dabei in der Regel auf das verfügbare Guthaben auf dem Girokonto begrenzt.

Es ist wichtig anzumerken, dass EC-Karten (Girocards), die in die Kategorie Debitkarten fallen, derzeit an mehr als 900.000 Terminals in Deutschland akzeptiert werden, was die Verbreitung und Akzeptanz von Debitkarten im Handel weiter erhöht. 

Wodurch unterscheiden sich Debitkarten von Kreditkarten? 

In Deutschland stellen nicht nur Banken Debitkarten aus, sondern auch Zahlungsdienstleister wie Visa und Mastercard. Dies kann für viele Nutzer:innen auf den ersten Blick irreführend sein, da die Karten auf der Vorderseite das Mastercard- oder Visa-Logo tragen und die Karten so erst einmal wie Kreditkarten aussehen. Die Verbraucherzentrale schreibt dazu folgendes: “Sowohl auf Kreditkarte als auch Debitkarte sind insgesamt 16 Ziffern in Vierergruppen, die Gültigkeitsdauer sowie der Name des Karteninhabers zu sehen. Auch die so genannte Prüfziffer sowie das Unterschriftenfeld auf der Rückseite sind bei den unterschiedlichen Kartenarten (meist nur bei Kreditkarten, nur selten bei Debitkarten) vorhanden. Lediglich der kleine Aufdruck “Debit” oder “Credit” lässt äußerlich den Unterschied erkennen. Je nach Kreditinstitut findet sich der Schriftzug vorne oder hinten auf der Karte.” (Verbraucherzentrale, Dezember 2022)

Bei Verwendung einer Debitkarte erfolgt die sofortige Belastung des Kontos, während Zahlungen mit einer Kreditkarte gebündelt einmal monatlich abgerechnet werden. Demnach haben Debitkarten, abgesehen vom ersten äußeren Anschein, erst einmal nicht viel mit Kreditkarten gemein. Eine Kreditkarte erkennen Sie daran, dass die Rückseite mit dem Aufdruck “Credit Card” gekennzeichnet ist. 

Da Debit- und Kreditkarte nicht ein und dasselbe sind, variieren auch die Gebühren für Händlerinnen und Händler je nachdem, ob eine Debitkarte oder eine Kreditkarte verwendet wird. Bei Debitkartenzahlungen belaufen sich die Kosten bei uns auf 0,89 % des Zahlungsbetrags, während sie bei Kreditkartenzahlungen mit Visa oder Mastercard 1,19 % betragen. Details zu den Kosten von Debitkarten haben wir in dem dseperaten Artikel Akzeptanz von Debitkarten: Gebühren für Händler:innen für Sie herausgestellt. 

Was ist das Maestro-Logo?
In Deutschland sind die Girokarten mit dem Maestro- oder V Pay-Logo ausgestattet. Dies ist das Bezahlsystem von Mastercard bzw. Visa für Girokarten und nennt sich „Co-Badging“. Im Ausland konnte die deutsche Girocard bisher nur aufgrund dieser Kooperation benutzt werden. 

Das Ende der Maestro EC-Karte im Sommer 2023 

Im Sommer 2023 sorgte Mastercard für Aufsehen, als das Unternehmen ankündigte, die Maestro EC-Karte aus dem Sortiment zu nehmen. Diese Ankündigung löste bei vielen Händler:innen Besorgnis aus, da sie unsicher waren, welche Auswirkungen dies auf ihre Geschäftsabläufe, Kartenzahlungen und die Kompatibilität ihrer Kartenterminals haben könnte. Valerie Nowak von Mastercard Europe erklärte in dem Artikel: “Warum sich dieser Maestro nach 30 Jahren zur Ruhe setzt”, dass nach 30 Jahren die Ausgabe von Girocards mit Maestro-Funktion seit dem 1. Juli 2023 eingestellt wurde. Obwohl die EC-Karte weiterhin existiert, können nach dem genannten Datum ausgegebene EC-Karten nur noch in Deutschland verwendet werden. 

Die zunehmende Bedeutung des Onlinehandels ist ein Hauptgrund für diese Veränderung im Zahlungsverkehr, da Karten mit dem Maestro-Logo im Onlinehandel eingeschränkt sind. Zudem strebt Mastercard mit der Abschaffung der Maestro-Girocard die Verbreitung seines Debitkarten-Systems, der Debit Mastercard, an. Das Debietkarten Zahlungssystem unterscheidet sich von herkömmlichen Charge-Kreditkarten, bei denen der Betrag am Monatsende eingezogen oder per Rechnung beglichen wird. 

Warum die Akzeptanz von Debitkarten neben der EC-Karte entscheidend ist 

Immer mehr Banken bieten jetzt verstärkt Debitkarten als Hauptkarten an, etwa die DKB mit 4 Millionen Kund:innen. Die EC-Karte wird dabei nicht mehr als kostenloses Standardprodukt angeboten. Neobanken wie die N26 hatten sich noch nie dem Girocard-System angeschlossen und haben schon immer Debitkarten herausgegeben.   

Wie bei einer Girokarte ist auch die Debit Mastercard mit dem Girokonto des:der Nutzers:in verbunden. Das ausgegebene Geld wird direkt abgebucht und kann nicht über das Kontoguthaben oder den festgelegten Dispo-Kreditrahmen des Kontos hinausgehen. Der Konkurrent Visa hat mit Visa Debit eine ähnliche Debitkarte auf den Markt gebracht.  

Debitkarten: die Vor- und Nachteile gegenüber der EC-Karte

Da sich mit der Abschaffung der Maestro-Girocard Debitkarten immer weiterverbreiten, möchten wir Ihnen die Debitkarte etwas ausführlicher vorstellen und auf die Vor– und Nachteile gegenüber der EC-Karte eingehen: 

Vorteile: 

  • Debitkarte kann an Terminals im Ausland genutzt werden (alle nach dem 1. Juli 2023 ausgegeben EC-Karten können nur noch in Deutschland genutzt werden)  
  • Die Debitkarte kann für Onlinekäufe und zum Abheben von Bargeld genutzt werden, es sind also keine zwei Karten mehr nötig 
  • Der gezahlte Betragt wird, genau wie bei der EC-Karte, direkt vom Girokonto des/der Kund:in abgezogen 

Nachteile: 

  • Die Händler:innen-Gebühren für Debitkarten sind höher als bei der EC-Karte 
  • Freischaltung am Terminal von Debit- und Kreditkarten erforderlich 

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Gerne machen wir Ihnen ein unverbindliches Angebot und beraten Sie bei der Auswahl des passenden Geräts und der Thematik rund um das Thema Akzeptanz von verschiedenen Kartenarten.

Ist Ihr Kartenlesegerät für Debitkarten freigeschaltet?

Vielleicht ist es auch Ihnen schon passiert, dass Ihr Kartenlesegerät Girokarten nicht angenommen hat, obwohl Sie immer EC-Zahlungen akzeptiert haben? Ein zweiter Blick auf die Karte lohnt sich: Das Wort “Debit” im Kleingedruckten gibt Aufschluss über den Kartentyp. Aufgrund des Stopps der Ausgabe neuer EC-Karten mit Maestro-Funktion seit dem 1. Juli 2023 und dem verstärkten Angebot von Debitkarten durch Banken ist es ratsam, sich als Händler:in auf diese Veränderungen einzustellen und Ihr Kartenterminal für Debit- und Kreditkarten freischalten zu lassen. 

Nach Angaben von Mastercard sind 400 Millionen Maestro-Karten europaweit im Umlauf und auch in Deutschland ist der Großteil der etwa 100 Millionen Girokarten mit Maestro ausgestattet. Die meisten Girokarten sind 4 Jahre gültig – ab spätestens 2028 wird Maestro gar nicht mehr nutzbar sein. Sollten Sie also solch ein Logo auf Ihrer Karte vorfinden, kann diese bald nicht mehr genutzt werden. Karten mit einem V-Pay-Logo hingegen bisher sind weiter voll einsatzfähig. 

Fazit: EC- und Debitkarten sind unverzichtbare Akteure im modernen Zahlungsverkehr

In Deutschland besitzen rund 95 % der Bevölkerung über 16 Jahre eine EC-Karte. Seit Juli 2023 werden jedoch keine EC-Karten mehr mit Maestro-Funktion ausgegeben, was zur Folge hat, dass die neuen EC-Karten nicht mehr im Ausland genutzt werden können.

Diese Veränderung lässt sich auf den wachsenden Zahlungsverkehr im Online-Handel zurück führen und hat vor allem zur Folge, dass die Debitkarte deutlich an Relevanz dazu gewonnen hat. Debitkarten, vereinen die Funktionen von Girocard und Kreditkarte, da sie genau wie EC-Karten dirket mit einem Girokonto verbunden sind, gleichzeitig aber wie Kreditkarten im Ausland und für Online-Transaktionen verwendet werden können.

Wir empfehlen Händler:innen dringend ihre Kartenterminals für Kreditkarten freizuschalten, um neben EC Karten auch Zahlungen mit Debitkarten zu ermöglichen. So können Sie den steigenden Anforderungen des modernen Handels und neuer Zahlungssysteme gerecht werden.

Unser Service 

Falls Sie Fragen zu Ihren Produkten haben sollten, bieten wir Ihnen werktags einen persönlichen, kundenorientierten Support von 9 bis 17 Uhr. Kontaktieren Sie uns jetzt per Telefon oder E-Mail an: service@bezahlexperten.de. 

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    Häufige Fragen

    Grundsätzlich wird kein neues Kartenlesegerät oder Update für die neuen Debitkarten benötigt. Viele Kartenterminals sind jedoch nur für EC-Karten freigeschaltet, da die Gebühren bei diesen geringer sind. Falls Sie bisher nur EC-Karten akzeptieren, müssen Sie die Freischaltung von Debit- und Kreditkarten bei uns beantragen. Diese Leistung bleibt für Sie kostenfrei und steht Ihnen innerhalb von wenigen Werktagen bereits zur Verfügung.  

    Wundern Sie sich nicht – die Transaktionen mit Debitkarten sind etwas teurer als bei Girokarten. Die Gebühr steigt von 0,25 % auf 0,89 % zuzüglich verschiedener Zuschläge. Bei Kreditkarten betragen die Kosten pro Bezahlvorgang 1,19 %. 

    Die EC-Karte wird es auch in Zukunft geben, allerdings können EC-Karten, die nach dem 1. Juli 2023 ausgegebenen werden, nur noch in Deutschland verwendet werden.